Anfang Mai hatten wir hier in Japan wie jedes Jahr die Golden Week, eine glorreiche Woche voller Feiertage (na ja, immerhin 12 Stunden habe ich dann aber doch gearbeitet). Entgegen meines Plans, einige Tage nur zu Hause zu gammeln entspannen, studenlang Amazon Prime – Serien zu gucken und höchstens mal zum Yoga zu gehen, habe ich dann aber doch wieder viel unternommen: Ich war beim Pferderennen, wie man an meinen Instagram-Bildern unschwer erkennen kann (der Plan, damit reich zu werden ist übrigens gescheitert, nur, falls einer fragt), ein wenig shoppen, Freundinnen besuchen und habe mich auch mit einer sehr lieben koreanischen Freudin getroffen, die für ein paar Tage aus Busan zu Besuch in Tokyo war.
Das war dann auch ein guter Anlass, um einen Stadtbummel durch Shimokitazawa zu machen, das Tokyoter Hipster-Viertel, wie ich es gerne nennen möchte, – allerdings durchaus liebevoll gemeint. Während man tagsüber die vielen spannenden Second Hand-Shops, die sich in den engen Straßen aneinanderreihen, nach kleinen Schätzen durchsuchen und zur Entspannung eines der unzähligen Cafes aufsuchen kann, bietet Shimokitazawa abends nette, studentisch angehauchte Bar-Atmosphäe und Live Clubs mit mehr oder weniger talentierten Aufsteigerbands. Klientel sind meistens junge Japaner, die modisch ein wenig (allerdings nicht zu sehr) von dem typischen Mainstream abweichen möchten. Es gibt an jeder Ecke viel zu entdecken und zu fotografieren; kurzum: Shimokitazawas unkomplizierte und synpathische Atmosphäre hat es mir angetan. Ich hoffe allerdngs, dass sich hier, anders als in Harajuku, wo die meisten kleinen Läden inzwischen den großen Modeketten Platz machen mussten, die individuellen Geschäfte halten können, – zumindest bis zu meinem nächsten Besuch, der ganz bestimmt folgen wird.