Tokyo Organic Life 2018 und Slow Fashion in Japan

Yoga Tokyo Organic

Yoga wear Tokyo Organic

Vegan sweets Tokyo Organic

Yoga Tokyo Organic

Gestern war ich mal wieder auf einem größeren Yoga-Event, nämlich “Tokyo Organic Life”, das letztes Wochenende, vom 20. bis 22.4. stattfindet und knapp 35.000 Besucher verzeichnen konnte; die organischen Themen kamen zwar trotz des Namens etwas kurz, da dies hauptsächlich eine Yoga-Veranstaltung ist, aber die Veranstaltung hat mir insgesamt sehr gut gefallen und war, wie nicht anders in Japan zu erwarten, super organisiert. In insgesamt 7 Räumlichkeiten wurde, teilweise sogar kostenlos, eine große Anzahl an Yoga-Veranstaltungen mit verschiedenen Lehrern aus Japan, sowie Talk Sessions zum „gesunden Leben“ abgehalten. Die Veranstaltung selbst fand in Arts Chiyoda, einem alten Schulgebäude statt, das auch für Kunstausstellungen genutzt wird und seinen ganz eigenen Charme versprüht. Meine gebuchte Yoga-Stunde bei der bezaubernden Leza Lowitz fand dann auch in der ehemaligen Turnhalle der Schule statt. Nach dieser Einführung in die angeblich ältestese bekannte Yoga-Sequenz der Welt, machten meine Freundin und ich uns auch auf zum Dach, wo nicht nur organische Gemüse angebaut wurde, sondern im Rahmen des Events verschiedene Aussteller makriobitische Snacks, Fair Trade Kaffee und Bier, sowie Yoga-Utensilien und Massagen (leider etwas teuer) anboten. Auf einer kleinen Wiesenfläche führte ein Paar einige Acro-Yoga Übungen durch. Die Sonne schien, und es war ein herrlicher Tag, um auch einfach nur draußen in der Sonne zu sitzen und dem Treiben zuzusehen.

Im Rahmen der Veranstaltung gab es dann auch eine kostenlose Filmvorführung der Dokumentation „Slowing Down Fast Fashion“ des Blur-Bassisten Alex James. Passend zur gerade laufenden Fashion Revolution Week  also heute auch noch ein Thema, mit dem ich mich in letzter Zeit immer häufiger beschäftige: Slow Fashion. Japan ist, wie der „Westen“ auch, eine unglaubliche Konsum-Nation, was sich natürlich auch in der Modeindustrie niederschlägt. Neben H&M sind wohl die inländischen Marken GU und Uniqlo die bekanntesten und beliebtesten Fast Fashion – Brands hier. Und auch ich habe hier keine reine Weste. Ich shoppe sehr gerne und war früher ständig, zum Stressabbau, in eben solchen Geschäften. Seit ich mich intensiver mit dem Thema Minimalismus beschäftige, versuche ich jedoch, meine Kaufentscheidungen zu hinterfragen und somit Impulskäufe zu vermeiden, in Modezeitschriften höchstens noch zu blättern und beim Kauf von Kleidung wenigstens auf umweltfreundliche Materialien zu achten.

Weniger einzukaufen ist, zumindest für mich, nicht einfach, denn der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach, vor allem, wenn man in Japans Modezentrum, Tokyo, wohnt, die Marketingmaschinerie ihr übriges tut und unzählige Einkaufszentren praktisch vor der Haustür liegen. Dabei gibt es duchaus auch hier nachhaltige Labels, auch wenn sich kaum jemand bewusst mit dem Problem der „Fast Fashion“ zu befassen scheint. Die britische Marke People Tree beispielsweise ist auch in Japan recht bekant und am Wachsen. Vor Kurzem habe ich zudem die nachhaltige Taschen-Marke Mother House für mich entdeckt. Bei jungen Designern scheint es außerdem „in“ zu sein, „Made in Japan“ zu produzieren. Und selbst in Sachen Yoga-Kleidung greifen einige Marken auf inländische Produktion zurück, wie z.B. Yoggy Sanctuary oder Tejas. Alternativ kann man natürlich auch auf die unzähligen Second Hand-Läden in Tokyo zurückgreifen, um zu dem weltweit wachsenden Müllberg an Kleidung nicht noch beizutragen.

Ich könnte wahrscheinlich noch Ewigkeiten über dieses Thema schreiben, möchte aber stattdessen euch fragen, was ihr von „Slow Fashion“ haltet, und ob ihr euch manchmal Gedanken darüber macht, wo eure Kleidung herkommt oder aus welchen Materialien sie besteht..?

2 Kommentare

  1. Wenn slow Fashion bedeutet, weniger, qualitativ hochwertige, möglichst inländische oder Kontinental produzierte Kleidung zu tragen, ist dies eine gute Sache. Natürlich ist es nicht immer für jeden machbar, aber ein guter Ansatz wenn möglich.

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    • Danke für deinen Kommentar! Genau das ist mein Ziel 🙂 Es muss auch nicht unbedingt inländisch produziert sein, aber es wäre schön, zu wissen, dass die Näher einen angemessenen Stundenlohn für ihre Arbeit erhalten…

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