Als Tourist in Tokyo unterwegs – Vegan Shibuya Tour

Shibuya crossing vegan lunch Tokyo sightseeing

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Ich erinnere mich noch verschwommen an meinen ersten Besuch in Japan, vor ziemlich genau 12 Jahren; Tokyo mit seinen vielen Sinneseindrücken kam mir damals so faszinierend vor wie noch keine andere Stadt zuvor: Die Scyscraper-Distrikte, die riesigen Reklameschilder mit (für mich damals noch) kaum lesbaren Schriftzeichen, die Menschenmassen, die unzähligen Züge, die im Minutentakt ein- und abfuhren, der Kaufrausch (in dem ich mich selbst befand), alles in allem eine visuelle Reiszüberflutung. Besonders an einen Ort erinnere ich mich von diesem ersten Tokyo-Besuch, den ich damals, noch lange vor Smartphones, Instagram und Youtubern nur mit meiner winzigen Olympus-Digitalkamera ganz verpixelt festgehalten hatte: Den berühmt-berüchtigten riesigen Zebrastreifen vor dem Bahnhof Shibuyas, eines der Wahrzeichen Tokyos und Symbol für das geordnete Chaos, das Tokyo bis heute perfekt inszeniert. Zu dieser Zeit hatte ich mir wahrscheinlich noch nicht ausgemalt, dass ich einmal in Fahrrad-Nähe von eben diesem Tokyoter Wahrzeichen leben würde. Oder vielleicht doch? Immerhin war ich schon immer eine Träumerin gewesen.

Seit diesem ersten Tokyo-Aufenthalt und der anfänglichen Faszination für die Mega-City hat sich einiges verändert: Ich habe Jahre meines Lebens damit verbracht, die japanische Sprache zu lernen und wohne mittlerweile seit mehreren Jahren hier. Auch meine Einstellung zu Tokyo hat sich gewandelt; aus der anfänglichen Faszination wurde Normalität, dann Lethargie. Nachdem ich mich jeden Morgen wieder in den vollgepackten Zug quetsche, um zur Arbeit zu fahren, versuche ich, an freien Tagen möglichst in die Natur zu kommen (wenn ich nicht gerade meine innere Mitte beim Yoga suche oder mich die Sucht nach einer neuen Netflix-Serie zu Hause hält) und dem Lärm und der Sinnesüberflutung der Großstadt zu entgehen. Heutzutage bringt mich daher auch so schnell nichts freiwillig in die Nähe des Shibuya Bahnhofs, der ja nun nicht gerade ein Ort von Zen und Ruhe ist.

Andererseits versuche ich mich auch immer wieder mit dieser Stadt zu versöhnen, die mich schon so manches Mal in den Wahnsinn getrieben hat. Schließlich hat Tokyo auch immer noch viele schöne Ecken, unglaublich tolle Cafes und Restaurants, unzählige Ausstellungen, Konzerte und sonstige Veranstaltungen zu bieten. Wieder Tourist in der eigenen Stadt zu sein, sich auf das Abenteuer einzulassen und etwas Neues zu entdecken, das sollte ich wohl ab und zu einmal machen, um auch wieder das Aufgrende am Tokyoter Leben zu entdecken. Da ich derzeit einige freie Tage genieße, bot sich genau diese Gelegenheit durch meine Freundin Gizem. Gizem betreibt seit einiger Zeit kleine private Food-Tagestouren in Tokyo (Link zu ihrer Website: https://foodiejapan.com/) und da ich auch einmal wissen wollte, wie so eine Tour aussieht, nahm ich ihre Einladung, an ihrer veganen Shibuya-Tour teilzunehmen, gerne an. Gemeinsam mit einer weiteren gemeinsamen Freundin, Claudia, trafen wir uns somit an einem gemütlichen Samstagmittag an der berühmten Hachiko-Statue am Shibuya Bahnhof und machten uns auf, vegane Essensmöglichkeiten in Shibuya zu erkunden.

Zum Thema „vegan/ vegetarisch in Japan sein“ könnte ich wohl noch einmal einen ganzen Blog-Eintrag schreiben, da ich als jemand, der bewusst auf Fleisch verzichtet, weiß, wie schwer es in Japan sein kann, Fleisch (und Fleisch-haltige Zusatzstoffe) ganz zu vermeiden. So fand ich es sehr hilfreich, dass Gizem in ihre Tour beispielsweise auch einen Besuch im Convenience Store und dem so genannten „Food Corner“, der sich im Untergeschoss vieler japanischer Kaufhäuser mit einer großen Auswahl an Essensspezialitäten befindet, integriert. Es ist sicherlich vor allem für Veganer oder Vegetarier ohne Japanischkenntnisse hilfreich, zu verstehen, was man hier ohne Sorgen essen kann. Doch auch das Sightseeing kam während der Tour nicht zu kurz: Per Aufzug fuhren wir in einem der neuen Department Stores am Shibuya Bahnhof hoch, um von der Dachterasse einen genialen Ausblick auf eben jenen Zebrastreifen zu erhaschen. Dank Gizems herzlicher und offener Art vergingen die drei Stunden der Tour wie im Flug und tatsächlich fühlt ich mich wieder ein wenig wie ein Tourist, der die Faszination Tokyos zum ersten Mal erlebt. Ab und zu tut es eben auch gut, die Stadt, in der man lebt, neu zu entdecken.

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